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Untersuchungen

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Prof. Dr. Sara Brucker
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Auf das Arztgespräch folgt nun eine primäre gynäkologische Untersuchung, die dem Arzt ermöglicht, eine Verdachtsdiagnose zu stellen.

Durch Abtasten der Genitalorgane durch die Scheide (Scheidengrübchen) , Bauchdecke oder Enddarm, können sowohl die Scheidenaplasie, als auch andere, von dem jeweiligen Syndrom abhängige Veränderungen erk annt werden.

Da sowohl die Scheidenaplasie als auch die begleitenden Symptome in stark variierenden Schweregraden auftreten, gilt es nun für Arzt und Patientin in weiteren Schritten die Ausprägung der Erkrankung festzustellen:

Eine Blutanalyse gibt Aufschluss darüber, ob und in welchem Maße veränderte Hormonkonzentrationen vorliegen und damit indirekt über die Eierstocksfunktion.
Wie oben erwähnt, sind Hormone die Botenstoffe des Körpers. Manche dieser Botenstoffe, insbesondere solche, welche die sexuelle Entwicklung mitsteuern, können in ihrer Häufigkeit im Blut bei den o.g. Syndrome stark verändert sein.
Somit eignet sich die Blutanalyse zur Unterscheidung zwischen den einzelnen Erkrankungen, die sich alle durch eine Scheidenaplasie äußern.

Bei einem Verdacht auf komplette Androgenresistenz (CAIS), Turner-Syndrom oder eine Gonadendysgenesie ist es notwendig zusätzlich ein Karyogramm anzufertigen. Auch beim Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom werden die Chromosomen untersucht, allerdings konnten bis jetzt noch keine Veränderungen festgestellt werden.

Die Analyse der Geschlechtschromosomen ist für die Diagnose der einzelnen Syndrome bedeutsam, da diese oftmals durch eine chromosomale Anomalie (Abweichung) verursacht werden (s.o.).

Durch eine Ultraschalluntersuchung, die sowohl vaginal, rektal oder auch durch die Bauchdecke durchgeführt werden kann, lässt sich feststellen, ob und in welchem Umfang Scheide, Gebärmutter, Eierstöcke oder auch Hoden im Bauchraum vorhanden sind. Auch die Nieren werden mituntersucht und beurteilt.

In manchen Fällen muss zur endgültigen Aufklärung der Verhältnisse im Zuge der Diagnose und auch im Vorfeld eines operativen therapeutischen Eingriffes in Vollnarkose eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) vorgenommen werden.
Die Laparoskopie gehört zum Bereich der minimal-invasiven, der sogenannten Schlüsselloch-Chirurgie. Es handelt sich hierbei um eine schonende und sehr sinnvolle Untersuchung, bei der mittels eines Sehrohres (Laparoskops), der Bauchraum von innen betrachtet wird.

Eine weitere Untersuchungsmethode stellt die Magnetresonanztomographie (MRT, auch Kernspintomographie genannt) dar. Dieses Verfahren ist ein radiologisches Bilddarstellungsverfahren und nutzt die magnetischen Eigenschaften von Wasserstoffkernen im Körper, um auf nicht-invasive Weise (d.h. ohne Eingriff in den Körper) qualitativ hochwertige Bilder des Körperinneren zu erzeugen.
Hierfür sind keine Röntgenstrahlen notwendig. Für die Untersuchung muss man sich aber in eine Art Röhre legen und bekommt aufgrund der Lautstärke der Untersuchung meist Kopfhörer auf.

Die durch die o.g. Schritte gewonnene Diagnose beschreibt nicht nur den Zustand der Scheidenaplasie akkurat, sondern auch die verantwortliche Erkrankung und weitere Symptome.
Dies ist ganz besonders zur Einleitung einer geeigneten Therapie wichtig.