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Neovaginaanlage

Neovaginaanlage: nicht-operative Selbstdehnung

Auch wenn Sie sich gegen eine Operation und für die Selbstdehnung entscheiden, welche laut internationalen Leitlinien immer noch die risikoärmste Therapieform darstellt, unterstützen wir Sie wo wir können. über diese Möglichkeit wird jede unserer Patientinnen aufgeklärt. Nicht jede muss sich zunächst dafür entscheiden, viele können sie sich trotz ausführlicher Aufklärung für sich selbst nicht vorstellen.
Sollten sie sich jedoch dafür entscheiden ist der Ablauf wie folgt: mit Dehnungsphantomen unterschiedlicher Größe sollten Sie täglich für ca. eine halbe Stunde das Scheidengrübchen dehnen (häufig zunächst im Liegen, später im Sitzen). Wir zeigen Ihnen bei Ihrem ersten Besuch und auch den regelmäßigen Folgebesuchen genau, wie Sie das am besten machen, um nicht versehentlich die Harnröhre mit zu dehnen. Die Dauer der Dehnung beträgt in der Regel mehrere Monate, in denen man unbedingt konsequent vorgehen muss.
Alternativ zur Phantomanwendung kann die Selbstdehnung auch durch regelmäßig stattfindenden Geschlechtsverkehr erfolgen.
Sollte diese Methode nicht den gewünschten Erfolg bringen, ist zu jedem Zeitpunkt eine Operation möglich.

Neovaginaanlage: Dehnungschirurgische Methode

Für die meisten jungen Frauen ist eine “normale” Scheide und somit auch die Möglichkeit zum Geschlechtsverkehr ein zentrales Element ihres weiblichen Selbstverständnisses.

Um jungen Frauen diesen Wunsch zu erfüllen hat es sich etabliert eine neue Scheide (sog. Neovagina) anzulegen.

Es gibt verschiedene Operationstechniken zur Anlage einer Neovagina.

Allerdings hat sich in den letzten Jahren im Kompetenzzentrum Tübingen die Methode der minimal-invasiven Bauchspiegel-Technik in Modifikation nach Wallwiener und Brucker (Literatur: S. Brucker, W. Zubke, D. Wallwiener, B. Aydeniz. Optimierung der laparoskopisch-assistierten Neovagina-Anlage durch neue Applikationsinstrumente inklusive einem neuen mechanischen Spannapparat Geburtsh Frauenheilk 2004; 64: 70-75) als besonders Erfolg versprechend herauskristallisiert. Um diesen Erfolg sicher zu gewährleisten, muss die Operation durch Experten durchgeführt werden.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass die durchschnittliche neue Scheidenlänge deutlich im gewünschten Bereich liegt, auf Dauer mehr oder weniger stabil bestehen bleibt.

Eine noch weiter verbesserte Operationstechnik sowie ein neues Instrumentarium haben das Auftreten von Komplikationen fast unmöglich gemacht.

Aufgrund der Tatsache, dass die Betroffenen sowohl Schamlippen als auch eine Klitoris haben, entsteht mit der Anlage einer Neovagina, eine Scheide, welche die Patientin in keinster Weise einschränkt und völlig natürlich ist.

dilatator
Das Prinzip der Operation ist eine kontrollierte Dehnung.

Ein Steckgliedphantom, welches mit 2 Zugfäden verbunden ist, übt kontinuierlich starken Druck auf das vorhandene Scheidengrübchen aus und bildet so innerhalb von wenigen Tagen eine Neovagina aus. Die Haut des Scheidengrübchens wird also einfach nach innen gedehnt, so dass eine natürliche Scheidenschleimhaut entsteht, die auch ganz natürlich beim Geschlechtsverkehr feucht und weit wird.

Während der Operation werden die zwei an der Spitze des Steckgliedphantoms befestigten Zugfäden durch das Scheidengrübchen in den Bauchraum geführt. Im Bauchraum werden die Fäden mittels Bauchspiegelung durch die Bauchdecke geleitet und auf Höhe des Bauchnabels durch die Bauchdecke ausgeleitet.

Die Fäden werden anschließend an dem neu entwickelten Spannapparat befestigt und angespannt. Dadurch wird das Steckgliedphantom in das Scheidengrübchen hineingezogen.

Der Spannapparat wird nun über einen Zeitraum von wenigen Tagen täglich an einem kleinen Rad nachgespannt. Während dieser Zeitspanne, muss die Patientin im Krankenhaus bleiben und bekommt eine Schmerztherapie.

Nach wenigen Tagen hat sich auf diese Art und Weise eine optimale Neovagina von einer angestrebten Länge von 9-10 cm gebildet, Spannapparat und Steckgliedphantom werden entfernt und die Patientin kann in die Nachbehandlung entlassen werden.

Die Patientin kann bereits wenige Wochen nach der Operation Geschlechtsverkehr haben und somit eine normale Partnerschaft führen.